Ich würde wahnsinnig gerne wieder ein Buch schreiben, das die Menschen ebenso berührt, wie mein erstes. Ich wünschte, mir würden so viele Geschichten einfallen, wie Carrie oder Susanne. Die zwei Frauen haben ihre Welt so genau beobachtet und darüber geschrieben, was sie erlebt und gesehen haben. Sie haben mindestens zwei Bücher veröffentlicht. Das würde mir gefallen, eine Autorin zu sein, die mindestens zwei Bücher mit der Welt teilt. Wobei ich schon zugeben muss, dass schon ein Buch fertig gestellt zu haben ein sehr befriedigendes Gefühlt ist. Jedes Mal, wenn mich jemand auf mein Buch anspricht und egal was darüber sagt oder dazu fragt, dann grinse ich wie der Grinsekater aus Alice im Wunderland, denn es macht mich einfach unsagbar glücklich. Es ist unfassbar, dass ich mit Worten solche Emotionen, Reaktionen und Gedanke bei Menschen freisetzen konnte und sie sich die Zeit genommen haben, mein Werk zu lesen. Faszinierend, würde Spock dazu sagen. Und ich muss wieder grinsen. 😊

Früher wollte ich immer Ratschläge loswerden, wie eine Frau entspannter durchs Leben gehen könnte. Aber ich glaube die Welt hat genug Ratgeber, die Druck aufbauen. Ich will liebe Geschichten erzählen oder ab und an die Menschen an meiner Welt teilhaben lassen. An der Welt, wie ich sie sehe, einer Welt, wie sie mich bewegt, erschreckt und wie sie mir unter die Haut geht, aber mich auch zum Lachen bringt und mir sonnige Momente beschert.

Ich habe vor kurzem erneut den Film „Sex and the City“ und es machte mich so traurig, was Carrie aus ihrem Apartment gemacht hat. Es war so ein schönes Zuhause, das so gemütlich und persönlich war. Es spiegelte die chaotische, aber menschlich nahbare Carrie. Gut, es war nicht so aufgesetzt bunt, aber sie war New Yorkerin, sie liebte und lebte für ihren teils düsteren Sarkasmus. Und nach der Trennung von Big ist es ein oberflächliches schickimicki Ding in bunt ohne Seele. Ich liebe Carries Mode, ihre Freundschaften und ihre Kolumnen. Sie erinnert mich an mich, denn sie ist eine Frau, die versucht ihren Weg zu finden, aber um ihren Verlust der Welt nicht zu zeigen, versteckt sie sich hinter perfekter Oberflächlichkeit. Aktuell versuche ich darum etwas weniger perfekt zu werden, auch mal die Kontrolle abzugeben und auch auf mich und meine Bedürfnisse zu hören. Ich versuche zu lernen, dass ich nicht andere schlechter machen muss, auch nicht mit vermeintlichen Scherzen, um den Wert meiner Arbeit und meine Leistung aufzuwerten. Ich muss nicht mit Ratschlägen weltrettend unterwegs sein. Ich kann einfach mal zuhören und Nichts sagen. Denn dann gibt es plötzlich Momente, bei denen meine Freundin mich damit überrascht, dass sie selbst ihren Weg aus einer unglücklichen Beziehung gefunden hat und zwar nicht indem sie sie beendet hat, sondern indem sie ihren Partner wieder mit den wohlwollenden Augen von früher sieht. Was mich mit unglaublichem Stolz und Zuneigung für sie erfüllt hat. Oder dass mein Sohn und sein Papa sich um das Referatsprojekt gekümmert haben, das mir total aus dem Kopf gerutscht war. Früher hätte ich mich dafür kasteit, dass ich etwas übersehen habe, heute war ich dankbar zwei so tolle Männer zu haben, die ihr eigenes Leben im Griff haben und mich dabei sehr entlasten. Ich konnte innerlich nicht aufhören zu grinsen über die Selbstverständlichkeit mit der sie mir davon erzählt haben. Am liebsten hätte ich beide fest in den Arm genommen und ihnen gesagt, wie stolz mich das gemacht hat. Das ist dann wohl der nächste Schritt bei meiner Lebensvereinfachungsreise. 😉

Das Leben hat so viel Schönes zu bieten, lasst es uns einfach leben mit Gelassenheit, Offenheit, Friedfertigkeit, viel Lebensfreude und Mut.