Ich habe heute ein interessantes Gespräch geführt und würde es gerne mit euch teilen. Es ging dabei um Beziehungen. Es war ein kleiner verbaler Schlagabtausch, so dass ich gar nicht das ganze Gespräch wiedergeben kann, aber hier zumindest die Essenz.

  • Jede Beziehung hat ihre eigene Dynamik (das ist noch einfach 😉)
  • In jeder Beziehung ist die Lastverteilung heutzutage noch oft zu Ungunsten der Frau
  • ABER: die Frauen können das gut kompensieren, wenn es eine „Energiespender“-Komponente in der Beziehung gibt, die dieses Ungleichheit aufwiegt.
  • Dieses Ungleichgewicht kann also dauerhaft gut gehen, wenn der eher nehmende Partner darauf achtet, dass der „Energiespender“ stets befriedigt wird.
  • Wenn dieser „Energiespender“-Anteil wegfällt geht der Frau nach und nach die Kraft aus und das Beziehungskartenhaus fällt in sich zusammen.

Was genau ist also so ein „Energiespender“? Der sieht bei jeder Frau anders aus. Beispiele dafür wären:

  1. Wenn die Frau ein extremes Sicherheitsbedürfnis hat, dann überlässt sie dem Mann das Geldverdienen und ihre Altersvorsorge. Dafür übernimmt sie alles was die Kinder, den Haushalt und alle familiären und sozialen Verpflichtungen betrifft. Wenn der Mann also seinen Job verlieren würde und dieser Faktor weg fällt, dann würde diese Beziehung potentiell an dem Jobverlust scheitern. Während in einer Beziehung, bei der die Frau auch arbeitet, der Jobverlust des Partners keine Bedrohung für die Beziehung darstellen würde.
  2. Frauen, die wenig Aufmerksamkeit als Kind bekommen haben, brauchen das Gefühl exklusiv und besonders für den Partner zu sein. Dazu nutzen sie z.B. Sex. Denn dabei ist man exklusiv zu zweit und der Mann widmet sich der Partnerin vollkommen. Wenn also nun der Sex weg fällt, da der Partner daran kein Interesse mehr hat, zu müde ist oder oder oder, dann fällt dieser Aspekt weg. Die Momente in denen Frau als solche wahrgenommen und wertschätzt wird entfallen. Ohne Intimität keine Bestätigung als Frau, ohne Bestätigung kommt das Gefühl des nicht wichtig seins zurück, damit gehen die Energiereserven nach und nach zu Ende und die Beziehung scheitert, egal wie gut der Rest läuft.
  3. Es gibt bestimmt noch viele weitere, aber die fallen mir zu dieser Stunde nicht mehr ein.

Es ist also essentiell für eine Frau zu wissen, was ihr „Energiespender“ ist, denn meistens lohnt es sich nur für den Erhalt von genau diesem zu kämpfen. Den Rest schafft Frau auch so, denn ihre Kraftreserven werden ja immer wieder aufgetankt. Frau kann sich also viele Grundsatzdiskussionen sparen und lieber gleich zum Kern des Problems kommen. Es ist zwar hart, wie z.B. im Beispiel 1, wenn man dem Partner sagen muss, dass der Jobverlust nicht nur den Mann, sondern auch die Frau selbst in eine existentielle Krise stürzt, aber nur wenn man diesen Punkt anspricht und gemeinsam an einer Lösung arbeitet, kann eine Beziehung weiterbestehen. Schweigt die Frau, weil sie eine Stütze sein will, dann verliert sie ihren „Energiespender“, redet nicht darüber, verbraucht nach und nach ihre gesamte Energie und gibt dann am Ende im Worst Case resigniert die Beziehung ganz auf. Also redet, wenn euer „Energiespender“ gefährdet ist, ansonsten überlegt euch, ob die Alltags-Schlachten um Zahnpastatuben und Toilettendeckel sich lohnen oder ob die Beziehung weniger ein Krieg und mehr eine gemeinsame Reise sein sollte. 😊