… das ist heute eher ein Reminder an mich, dass es ein Thema ist, das es wert wäre näher zu beleuchten. Wie kommen wir zu faireren Schulnoten, also solchen, die nicht das Geschlecht und die Herkunft im Fokus haben. Angeregt durch das Buch „Schnelles Denken, langsames Denken“ von Daniel Kahnemann kam mir die Idee, dass die Klassenarbeiten der Schüler nur anonymisiert ausgewertet werden dürften. Das würde den Faktor Geschlecht und Herkunft etwas mildern. Ganz ausblenden ließe sich das nicht, da ja gewisse Vorannahmen bzgl. Schrift jedem Lehrer zugrunde liegen. Noch besser wäre es, wenn die Arbeiten von einer anderen Lehrkraft beurteilt werden würden. Dann wären diese noch anonymer, da die andere Lehrkraft nicht so auswendig vorm Auge die eigenen Schüler hat. Des Weiteren habe ich heute gelernt, dass die erste Aufgabe über den Ausgang der gesamten Klassenarbeit entscheidet. Wenn diese gut ist, dann wird der Rest großzügiger bewertet. Das lässt darum nur den Schluss zu, dass man jede Aufgabe auf ein eigenes Blatt schreiben müsste und dann die Arbeiten je Aufgabe korrigiert und nicht gesamthaft je Schüler. Ganz am Ende würde dann die Lehrkraft alle Aufgaben aufaddieren und zu einer fairen Note kommen, bei der auch Mädchen in Mathe und Schüler mit Migrationshintergrund in Deutsch eine fairere Note bekämen, da dann die tatsächliche Leistung je Aufgabe bewertet werden würde und nicht der Schüler als Person.

Ich weiß, dass das nicht viele betrifft, aber immerhin alle Eltern, die eine fairere Welt für Ihre Kinder haben wollen und alle Lehrer, die vielleicht offen sind für was Neues. Und wer weiß, vielleicht sieht auch unser Bildungsministerium ein, dass Bildung keine Ländersache ist, sondern das gesamte Bundesrepublik betrifft.